Valentinstags – Special 2016

Ja ich weiss, es ist lange her, dass ich etwas auf meinem Blog veröffentlicht habe, doch jetzt, anlässlich des heutigen Valentinstag, kehre ich zurück.

Im Gepäck einen Teil aus einer Roman-Szene an dem ich schon sehr lange arbeite. Eine Geschichte die mit mir wächst und reifer wird, und mich seit meinen ersten Tagen vor vielen vielen Jahren als Autorin begleitet.

Es ist ein Jugendroman der auf einem Reiterhof spielt. Meine beiden Protas sind Conni und Jesse, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Sie ist die Streberin aus der Kleinstadt, die mit Pferden seit Jahren nichts mehr am Hut hat und von ihren Eltern unwissentlich zu zwei Wochen Reiterhofurlaub angemeldet wird. Er ist ein US-amerikanischer Schauspieler aus Hollywood, der bei seiner Tante auf dem Gestüt „Inkognitourlaub“ macht, bevor eine große Promotiontour durch Europa startet.

Die Szene ist nicht 100%ig überarbeitet. Rechtschreib-, Grammatik- und Übersetzungsfehler bitte ich zu verzeihen. Dennoch hoffe ich, sie gefällt euch. Wenn ja, dürft ihr gerne liken. Es ist der erste Abend auf dem Gestüt und meine beiden Protas sind das erste Mal unter sich.

Da saß sie, angelehnt an die Holzvertäfelung und mit ausgestreckten Beinen auf der Bank. Das gestreifte Shirt vom Vormittag hatte sie gegen ein graues Sweatshirt mit aufgedruckten roséfarbenen Balettschuhen getauscht. Sie hatte Ohrstöpsel in den Ohren, wippte mit dem Kopf im Takt der Musik und war auf ihr Handy fixiert. Wieder kribbelte es in seinem Bauch. Ob ihm das Abendessen nicht bekommen war?
Obwohl sie ganz offensichtliche ‚Lass-mich-in-Ruhe‘-Signale aussendete, setzten sich Jasons Beine wie von selbst in Bewegung und überwanden die Distanz vom Flur bis zu ihr in wenigen Sekunden.
Er wartete, doch sie schien ihn nicht zu bemerken. Wie konnte er sie ansprechen, ohne es wie eine platte Anmache wirken zu lassen? Unschlüssig was er tun sollte, sah er sich um und entdeckte einen Block und einen Stift, die neben dem Tisch auf der Fensterbank lagen. In großen Lettern schrieb er ‚Hilfe! Ich möchte Deutsch sprechen!‘ auf das leere Papier. Etwas Besseres fiel ihm auf die Schnelle nicht ein. Er biss sich auf die Unterlippe, während er das Blatt mit dem Text über den Tisch zu Conni schob. Auf einmal fühlte er sich nicht mehr so selbstsicher. Zu Hause hätte er genau gewusst, was er hätte sagen müssen. Sogar bei Maren war es ihm nicht schwer gefallen. Doch Conni war nicht wie die anderen. Ob sie den Spruch vielleicht zu Blöd fand? Gerade wollte er das Blatt wieder zurückziehen, als sie langsam den Kopf hob, um den Text zu lesen.
Jason stand reglos am Tisch und hielt die Lehne des Stuhls so fest umklammert, dass seine Fingerknöchel weiß hervortraten. Selbst wenn er sich mit dem Spruch zum Narren hielt, hoffte er auf ein Lächeln.
Connis Blick stieg langsam von dem Blatt Papier zu ihm hoch, und als sich ihre Blicke trafen, zauberte sie ein hinreißendes Lächeln auf ihr Gesicht. Er hatte auf ein kleines Lachen gehofft und wurde mit einem Strahlen ihres ganzen Gesichts belohnt. Jason stockte der Atem. Er war überwältigt und fasziniert. Für dieses Strahlen würden Hollywoodschönheiten töten – allen voran Samantha. Das Kribbeln im Bauch verwandelte sich in ein Ziehen. Ohne einen weiteren Blick auf ihr Handy zu werfen, steckte Conni es in ihre Tasche und nahm verlegen die Ohrstöpsel raus. Dann sah sie ihn erwartungsvoll an.
Geplättet stand Jason vor ihr. Erst als Conni langsam ihre Augenbraue in die Höhe zog, löste er sich aus der Starre. Worauf wartete er denn noch?
„Hi.“ Mit einem gewinnenden Lächeln zog er sich den Stuhl unter dem Tisch heraus und ließ sich darauffallen.
„So, so. Du möchtest Deutsch sprechen. Und was ist, wenn ich gerne Englisch sprechen möchte?“ Sie grinste schelmisch und deutete vor sich auf das Blatt Papier.
Verdutzt lehnte er sich zurück. „Bring it on, girl!“ Er war sich sicher, sie würde den ein oder anderen einfachen englischen Satz hervorbringen, aber sicher keine vollständige Unterhaltung. Aber er wollte das Spiel gerne mitspielen. Das wurde sicher interessant.
„Well. I’m not as good as you are, because you’re a native speaker, but I’m pretty sure to keep up with you“, sprudelte es aus Conni heraus.
Jason war von der beinah akzentfreien Betonung angenehm überrascht. „But I’m here to train my german.“
„I thought you’re here for horse backriding.“ Conni schmunzelte.
Verlegen kratzte er sich am Hinterkopf. „You caught me. Why are you here?“
„To train my english, of couse.“
Beide fingen an zu lachen.
„Warum bist du wirklich hier? Auf jedenfall nicht um zu reiten.“
Verwirrt runzelte Conni die Stirn. „Ist das so offensichtlich?“
„Ja, ziemlich.“ Er lehnte sich verschwörerisch zu ihr herüber und flüsterte mit einem Zeigefinger auf seinen Lippen: „Aber ich verrate es Keinem.“
Conni beugte sich ebenfalls zu ihm vor, und der Geruch von Vanille und Mandeln wehte zu ihm herüber. Unbewusst atmete er tief ein.
„Ansonsten müsste ich dich töten“, flüsterte sie und blickte ihn dabei einige Sekunden todernst an. Jason zwang sich, nicht in den jadegrünen Augen zu versinken. „Warum hast du keine Lust auf den Reiterhof?“, flüsterte er völlig gefesselt und wollte nirgendwo anders hinschauen. Ihr geheimnisvoller Blick versprach Dinge, an die er noch nie zuvor in seinem Leben gedacht hatte.
„Das ist eine lange Geschichte.“ Unbewusst spielte sie mit ihrem Armband.
„Ich habe Zeit.“
„Ist egal“, wich Conni aus und sah zur Seite. Es entstand eine seltsame Stille, die alles um sie beide herum verschluckte. „Na gut“, lenkte sie ein, doch vermied, ihn direkt anzusehen. „Du erzählst mir, wieso du ausgerechnet in der Eifel Urlaub machst, und ich erzähle dir, warum ich hier bin. Deal?“ Sie streckte die Hand aus.
„Okay. Deal.“ Warm schlossen sich ihre Finger um seine, als er ihre dargebotene Hand ergriff. Jetzt kribbelte es nicht nur in seinem Magen, sondern auch an den Stellen, an denen ihre Haut die seine berührte. Schnell ließ er ihre Hand los und streifte sie sich über die Jeans, als könnte er das Gefühl damit abwischen. Vergebens, wie sich herausstellte.
„Warum machst du ausgerechnet in der Eifel Reiterferien? Und erzähl mir nicht, in Los Angeles gibts keine Pferde.“
„Die Regenwahrscheinlichkeit in Deutschland viel höher ist als in Los Angeles.“ Das war nicht mal gelogen.
„Weil es hier regnet?“ Kopfschüttelnd lehnte sie sich zürck.
„Ich liebe Regen, und Gewitter.“
„Wir können gerne tauschen. Du bekommst Regen und Gewitter und ich nehme Sonne, Strand und Meer.“
„Oder du kommst mich besuchen.“ Die Worte hatten seinen Mund verlassen, bevor er realisiert hatte, was er da redete.
Eine feine Röte überzog Connis Wangen, doch sie ging nicht weiter auf seine Einladung ein.
Für einen langen Augenblick sahen sie sich schweigend an. Aus dem Hintergrund drangen die Geräusche der anderen zu ihnen herüber, doch es kümmerte beide nicht. Es gab nur Jason und Conni. Der Moment dehnte sich und es hatte etwas Magisches. Jason wusste nicht, was es auslöste, doch in diesem Augenblick fühlte er sich wohl. Er vergaß Brody mit seinem elenden Terminkalender. Vergaß den wahren Grund für einen Deutschlandbesuch und er vergaß Maren mit ihrem perfekten Körper. In diesem Moment wollte er genau dort sein, wo er sich befand. Zusammen mit Conni an diesem Tisch.
Sein Herz raste und er verspürte den inneren Drang, mit seiner Hand über den Tisch zu reichen, um nach ihren Fingern zu greifen. Der Wunsch, über ihren Handrücken zu streicheln, war überwältigend. Doch bevor er das tun konnte, schlug Conni die Augen nieder.
Er räusperte sich. „Warum bist du hier? Und warum siehst du unglücklich aus.“
„Die Reiterferien ist eine Überraschung meiner Eltern. Dabei habe ich mit Pferden seit einigen Jahren nichts mehr am Hut. Aber die Wahl war Campen oder hier. Da erschien der Reiterhof das kleinere Übel.“
Jason kam nicht umher, zu grinsen. „Wo wärst du denn lieber?“
„Auf Kreta. Mit Mel. Ich sag ja: Ich mag Sonne, Strand und Meer.“ Sie lächelte entschuldigend und deutete auf ihn. „Warum bist du nicht mit den anderen in die Stadt gefahren? Da ist es doch sicher viel cooler, als mit einem Haufen Mädels alleine im Haus zu sein.“
„So uncool ist das gar nicht. Im Moment möchte ich nirgends lieber sein, als mit dir an diesem Tisch.“ Da war sie, die platte Anmache!
„Oh. Wow. Was für ein Spruch. Zieht der?“ Conni schmunzelte, aber strich sich dennoch verlegen eine Haarsträhne hinter das Ohr.
Jason lehnte sich im Stuhl zurück. „Sag du es mir. War ein bisschen viel, nicht wahr?“
„Hättest du mich zum Essen ins Restaurant eingeladen und wir säßen an einem Tisch mit Kerzenlicht, dann wäre er perfekt. Aber hier,“ Conni deutete schmunzelnd auf die ausgestopften Tiere und unzähligen Trophäen um sich herum „passt einfach nicht zur Location.“
„Was nicht ist, kann ja noch werden.“
Conni zog ihre Augenbrauen in die Höhe. Und da merkte er erst, was er gesagt hatte. Er war in den Flirtmodus gesprungen. Dabei hatte sie ihm bereits zu verstehen gegeben, auf seine Anmachsprüche nicht anzuspringen. Gerade wollte er zu einer Entschuldigung ansetzen, als hinter ihm jemand die Stufen zum Essbereich erklomm.
„Habt ihr zwei die ganze Zeit hier gesessen?“ Kathi trat neben sie an den Tisch. Erschrocken wichen sie zurück. Da wurde Jason erst bewußt, wie sie sich beide wieder über den Tisch zu einander hin gebeugt hatten und wie wenig Zentimeter ihre Hände voneinander entfernt lagen.
Er räusperte sich und sah hoffentlich vorwurfsvoll genug zu dem Störenfried herüber. „Ich habe doch gesagt, ich suche sie.“

Natürlich haben auch die anderen Autorinnen der „Romance – Alliance“ einen Textauszug mit einer Extraportion Romantik rausgesucht, um euch den Valentinstag zu versüßen.

Und wer noch auf der Suche nach einem „Last-Minute“-Valentinsgeschenk ist, der sollte bei unserem Blog unter www.romance-alliance.de vorbeischauen. Es lohnt sich wie immer!

In diesem Sinne:  Happy Valentine!