Montagsfrage KW 9, 03. März 2015

Glaubst du, dass Bücher dein Denken/Handeln schonmal beeinflusst haben?

Eine bewußte Beeinflussung von meinem Denken und Handeln durch gelesene Bücher würde ich abstreiten. Ich habe noch nie die Situation nach einem Buch erlebt, in der ich gesagt habe: So, dass mache ich jetzt anders, oder das mache ich jetzt genauso.

Sicherlich habe ich schon Situationen erlebt, bei denen ich mich in Büchern nicht wieder gefunden habe, die mir überhaupt nicht zugesagt haben, eben weil das Denken und Handeln der Charaktere für mich abstoßend waren.

Allerdings habe ich öfters bei Büchern über deren Setting nachgedacht. Wie z.B. über „die Gesellschaft“ in Ally Conndies Dystopie Trilogie um die beiden Protagonisten Cassia & Ky.

Oder über einen Kinofilm. Sei es aus spannenden HIntergründen, weil die Story fesselnd war oder die behandelte Thematik aussergewöhnlich gewesen ist.

Dennoch habe ich auch eins von all den gelesen Büchern oder angeschauten Filmen gelernt. Ich weiß genau, was ich mag und was ich nicht mag. Welches Genre ich gerne lese und welche Filmrichtung ich nicht bevorzuge. Aber wie bei allem anderen, gibt es auch hier Ausnahmen, die so anders sind als ihre Genregeschwister, dass sie mir wiederum gefallen.

Wer viel liest (egal ob Bücher, Zeitung oder Zeitschriften oder sonstiges), der bildet sich. Bei Büchern sind es zwar nicht die aktuellen Geschehnisse in der Welt, als vielmehr das Thema, das Setting was der Autor behandelt.

Als Autorin bilde ich mich bei meiner Recherche weiter. Denn ich kann über nichts schreiben, was ich nicht kenne. Und genau hier habe ich eine Beeinflussung meines Denkens erfahren. In meinem Kurzroman „Weihnachtsflug ins Glück“ geht es um die junge Stewardess Isabell. Jeder kennt die Männer und Frauen in den Flugzeugen, die einem das Leben in der Luft für die Dauer des Flugs erleichtern, und jeder kennt die Klischees mit denen sie behaftet sind. Von denen stimmen nicht einmal die Hälfte, wie ich erfahren musste. Eine sehr liebe und freundliche Stewardess der Lufthansa, die seit siebzehn Jahren in dem Beruf arbeitet, hat mir „die Augen“ für diesen Job geöffnet, der definitiv eine dunkle Seite der Medaille hat. Wenn ich jetzt nochmal ein Flugzeug betrete, werde ich nie wieder die Frage nach Kaffee oder Tee mit den Worten „Orangensaft“ oder „Cola“ beantworten. Und mit großer Sicherheit werde ich niemals den Fehler begehen und nach einem 12 Stundenflug die Damen und Herren fragen, ob es jetzt wieder zurück nach Deutschland geht.