
Jugendbuch
Dressler
März 2013
Gebunden
464

Kurzinhalt:
Ein zweiter Trojanischer Krieg steht unmittelbar bevor. Weil die Scions sich gegenseitig bekämpfen, liegt es allein an Helen, Lucas und Orion, neue Verbündete für ihr bislang größtes Gefecht zu finden. Zugleich wächst Helens Macht und mit ihr das Misstrauen ihrer Freunde. Doch Helen kann deren Vertrauen zurückgewinnen und den unsterblichen Zeus in letzter Minute bezwingen. Aber was wird aus Helens ganz persönlichem Kampf um ihre Liebe zu Lucas? Um zu verhindern, dass die sterbliche Welt in die Hände der 12 unsterblichen Götter fällt, brauchen Helen, Lucas und Orion neue Verbündete. Zugleich wächst Helens Macht und mit ihr das Misstrauen ihrer Freunde. Wie kann Helen deren Vertrauen zurückgewinnen? Womit lassen sich die Götter besiegen? Und was wird aus ihrem Kampf um die Liebe zu Lucas?
Erster Satz: Zu ihrer Linken sah Helen etwas, das vermutlich der Styx war, denn in dem reißenden Strom trieben Unmengen von scharfkantigen Eisstücken.
Idee:
Die Idee eine moderne Erzählung der Ilias zu machen, begeistert mich noch immer. Andere historische (starke) Frauen mit einzubinden und ihnen die Rolle der ‚Helena von Troja‘ anzugedeihen ist glaubhaft eingebunden und wirkt zu keiner Zeit fehl am Platz. Eher ist dadurch für mich als Leser viel deutlicher geworden, wie sehr die Parzen, die Scions wie Marionetten bewegen und lenken.
Natürlich kommt auch die Liebe nicht zu kurz, aber ab der Mitte des Buches in den Hintergrund rückt, weil einfach zu viel drum herum passiert.
Plot:
Das letzte Buch knüpft unmittelbar an die Geschehnisse des zweiten Bandes an. In einem kurzen Erinnerungsrückblick von Helen, bekommt der Leser nochmal eine kleine Zusammenfassung über das Ende des zweiten Buches, sodass man direkt wieder in den Geschehnissen drin ist.
Nach dem Kampf mit Ares sind Lucas, Orion und Helen noch immer schwer verwundet. Statt in die Unterwelt hinabzusteigen, träumt Helen von anderen historischen Figuren, die ebenfalls Scions waren und die Rolle der ‚Helena von Troja‘ hatten.
Aber nicht nur das ’sieht‘ sie, sondern wie man später feststellt, träumt sie auch von Angriffen anderer Götter auf die Menschen.
Und dann sind da noch Helens neue Fähigkeiten, die nicht nur die Gegner abschrecken, sondern auch Furcht in den eigenen Reihen schüren.
Schreibstil:
Josie überzeugt auch im dritten Teil mit einem gewohnt flüssigen und gut leserlichen Schreibstil. Klare und nicht zu ausschweifende Erklärungen gehören genauso zu ihrem Stil, wie hinter jedem Dialog ein ’sagte Helen‘, hinzuzufügen. Die Kapitel sind lang und man ist schnell im Lesesog gefangen, was ein Weglegen des Buches fast unmöglich macht.
Charaktere:
Die Charaktere und auch Nebencharaktere sind mir nach zwei Büchern sehr ans Herz gewachsen, was nicht nur an der guten Ausarbeitung liegt. Jeder hat seine Rolle, die so manches Mal überraschend und mit Wendungen behaftet ist.
Helens Selbstvertrauen wächst, nicht nur weil sie noch mehr Kräfte an sich entdeckt. Sie bleibt gewohnt sympathisch und so manches Mal herrlich unbeholfen. Ihre Beziehung zu Orion festigt sich auf freundschaftlicher Ebene, obwohl sie sehr bemüht ist, mehr für ihn zu empfinden. Doch Lucas ist Helens einzig wahre Liebe und irgendwann kommt der Punkt, indem sich das Helen eingestehen muss. Dabei weiss sie, diese Liebe darf nicht sein.
Dabei ist Orion aber zu keiner Zeit das ‚fünfte Rad am Wagen‘, sondern wird für den Leser durch die Beleuchtung seiner Vorgeschichte greifbarer und liebenswerter. Claire und vor allem Matt bekommen ihre Rolle in der Geschichte. Sie sind nicht nur einfach Nebencharaktere, sondern wachsen so noch stärker mit den Hauptcharakteren zusammen.
Neben einem Wiedersehen mit bekannten Gesichtern aus den ersten beiden Teilen gibt es auch neue Charaktere, die eingeführt werden. Vor allen Andy, die von Apoll gejagt und bei den Delos Unterschlupf bekommt.
Hintergrund:
Wie immer gut recherchiert und ausgeführt. Der Laie – ich – kann bei all den mythologischen Verwirrungen gut mithalten, und wer doch mal den Faden verliert, kann sich in dem am Ende befindlichen Glossar schnell wieder zurechtfinden. Auch das Einbinden der historischen Figuren ist gut gelungen und steht in keiner Konkurrenz zu deren eigenen Geschichte.
Fazit:
Ein spannender, einfallsreicher und ganz gewiss ein nicht langweiliger Pageturner. Bis zur letzten Seite fiebert man mit Helen, ihrer Familie und ihren Freunden und betrauert die Gefallenen. Ein göttlicher Abschluss für eine Göttliche Trilogie, die für mich mit einer Büchersignatur (und Widmung), einem Foto und einem Interview mit der Autorin ihre Krönung fand.
Diese Reihe wird sich nahtlos zu Kerstins Giers ‚Liebe geht durch alle Zeiten‘-Reihe gesellen und mit großer Sicherheit nochmal gelesen werden, aber diesmal ohne zwei Jahre auf den Folgeband warten zu müssen.
Anmerkung der Autorin:
Diese Rezension ist im März 2013 auf dem Bücherblog aislingbreith.de online gegangen und ist nach dessen Offlineschaltung zu mir „umgezogen“.