Im Rahmen der #HerzensTage habe ich ein besonderes Schmankerl für euch. Es gibt eine unveröffentliche Szene aus Strawberry Icing, die es nicht in die finale Version geschafft hat.
Viel Spaß!
Während Paige die beiden älteren Frauen am nächsten Tag zum Flughafen nach Jackson fuhr, blieb Antonia in der Backstube und versuchte sich an den ersten größeren Figuren. Zum üben hatte sie sich einen Engel mit kariertem Kleid ausgesucht.
Als Paige am frühen Nachmittag die Bäckerei betrat, hatte die Figur bereits eine leichte Ähnlichkeit mit der Vorlage aus dem Buch.
„Was ist das? Miss Piggy?“ Paige lehnte sich mit ihrem ausladenden Busen über die Arbeitsplatte und begutachtete Antonias Werk.
Empört sah Antonia auf und legte den kleinen Spatel, mit dem sie kleine blonde Ringellöckchen formte, zur Seite. „Miss Piggy? So schlecht ist es nicht.“
Paige legte den Kopf schief. „Das da ist Fondantverschwendung.“
„Wie ich deine Ehrlichkeit liebe.“
Paige grinste süffisant. „Ich weiß.“ Sie zog ein kleines quadratisches Päckchen aus der Schürze und legte es vor Antonia auf den Tisch. „Das ist gerade für dich abgegeben worden. Happy Valentine.“
Antonias Magen zog sich zusammen, während sie das mit braunem Packpapier umwickelte Geschenk musterte. „Wer sollte mir denn was zum Valentinstag schenken?“ Sie wusch sich die Hände und nahm das Päckchen in die Hand.
Aufgeregt löste sie das rauhe Packband und schlitzte mit ihrem Nagel den Klebefilm an der Seite auf. Womöglich wollte sich Alex bei ihr entschuldigen? Bei dem Gedanken fühlte sie sich direkt wohler. Wenn er den ersten Schritt machte, wollte sie ihm gerne verzeihen. Sie vermisste ihn schrecklich und wünschte, er käme endlich wieder nach Hause. Tief durchatmend schloss Antonia die Augen und zog das braune Papier auseinander.
Paige neben ihr schnappte hörbar nach Luft. Langsam öffnete Antonia die Augen und ihr Herz machte einen nervösen Hopser, als sie die kleine blaue Schachtel mit weißem Satinband erkannte. Die unverkennbare Verpackung von Tiffany & Co. Unter der Schleife befand sich ein kleiner Umschlag, auf dem ‚Antonia‘ eingedruckt stand. Zu neugierig auf den Inhalt, legte sie ihn zur Seite und löste die weiße Schleife. Kollektiv hielten die beiden Frauen den Atem an, als Antonia den Deckel anhob.
„Herr im Himmel.“ Paige und trat einen Schritt auf die Schachtel zu.
Antonias Blick klebte an einem wunderschönen Paar Diamantohrringe, die im Licht der Deckenlampe funkelten. Der tropfenförmigen Saphire passten zu Antonias Ring. Als stammten sie aus der gleichen Kollektion.
Dieses Geschenk konnte unmöglich von Alex stammen. Der Gedanke dämpfte Antonias gute Laune. Vielleicht stammte es von ihrem Vater? Antonia griff nach dem Umschlag, zog die kleine Karte hervor und klappte sie auf.
„Für Cinderella, von ihrem Prinz.“ Enttäuscht seufzte sie. Ihre Finger strichen über den Schmuck, dann klappte sie das Kästchen geräuschvoll zu.
Paige hob die Augenbrauen. „Was ist denn los? Gefallen sie dir nicht?“
Antonia drehte sich zu ihr um. Ihre Kehle hatte sich schmerzhaft zusammengezogen, so sehr versuchte sie, nicht in Tränen auszubrechen. Warum hatte sie sich gewünscht das Geschenk sei von Alex? Er wollte nichts mehr mit ihr zu tun haben. Wie hatte sie das nur vergessen können? Oder annehmen können, ihr Vater wollte einen Versöhnungsversuch unternehmen?
„Du kannst sie haben. Ich will sie nicht.“
Paige deutete auf die Schachtel. „Spinnst du? Das ist ein Geschenk von Alex. Die müssen ein Vermögen gekostet haben.“
Antonia drückte ihr das Kärtchen in die Hand. „Die sind nicht von Alex.“ Eine Träne lief über ihre Wange.
Paige las die fünf Worte auf der Karte und hielt sie hoch. „Das ist seine Handschrift. Von wem sollten die Dinger sonst sein?“
„Benjamin Geller hat mich an Silvester mit Cinderella verglichen.“
Paige starrte sie verständnislos an.
„Alexanders Stiefbruder?“ Ärgerlich half Antonia ihr auf die Sprünge. Warum tat Enttäuschung nur so weh?
„Stiefbruder?“, echote Paige unsicher.
Wollte man sie erneut für dumm verkaufen? „Ich bin nicht blöd. Alex‘ Mutter hat Peter Geller geheiratet. Peter hat Benjamin mit in die Ehe gebracht und Carly ist die Halbschwester von beiden.“
„Wer hat dir das mit dem Stiefbruder erzählt?“ Paige klang skeptisch.
„Niemand, das war auch nicht nötig. Alex hat mich auf dem Ball sitzen lassen und Benjamin hat sich den ganzen Abend um mich gekümmert. Alex hat Einiges versäumt zu erzählen und hat es nicht abgestritten, als ich ihn damit konfrontierte.“ Antonia verschränkte die Arme vor der Brust.
Paige seufzte resigniert und klappte die Schachtel zu. „Der hat anscheinend noch mehr versäumt zu erwähnen.“ Im Vorübergehen drückte sie es ihr in die Hand. „Das ist dein Geschenk. An meinen Ohrläppchen sehen die Saphire protzig aus. Zu deinem dünnen weißen Schwanenhals passen sie perfekt.“
„Ich will sie nicht.“ Wie konnte Benjamin Geller es wagen ihr Ohrringe zu schenken, wenn er doch wieder mit Lora zusammen war? Hatte er womöglich zwei Paar gekauft und Rabatt bekommen? Sie würgte und verdrängte schnell die Vorstellung. Aufgebracht stapfte sie ins Büro und warf die Schachtel samt Verpackung in den Müll.
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